Der
Turm zeigt als einziger Münchner Kirchturm noch das alte, früher weithin
sichtbare hohe Spitzdach. Die Kirche ist noch von ihrem Friedhof umgeben und
bietet aus der Nähe das vertraute Bild einer alten Dorfkirche. Das Innere
weist fünf Joche mit Wandpfeilern auf, die mit Runddiensten besetzt sind,
von denen früher die Gewölberippen ausstrahlten. 1713 - 27 wurde die Kirche
barockisiert. Sie erhielt einen neuen Chorraum mit Rahmenstuck und
abgerundeten
Fenster, sowie drei Altäre, von denen nur der Hochaltar die Restaurierungen
des 19. und 20. Jahrhunderts überlebte. Er zeigt im Gemälde den
Kirchenpatron St. Stephanus und die Figuren der Hll. Sebastian, Laurentius,
Florian und Georg. Sie stammen von dem Bildhauer Antonio Vicelli, der sich
in der Au niedergelassen hatte. Im Langhaus ist ein Joch mit Rocailleformen
ausstuckiert; es nimmt eine Nachbildung des Gnadenaltares der Münchner
Herzogspitalkirche mit dem Kreuz und der Schmerzensmutter auf.
In die Kirchenwand eingelassen sind die Grabmäler von fünf Pfarrern aus dem 15. - 18. Jahrhundert. Der letzte, Sebastian Mutschelle (gest. 1800), war ein bekannter Philosoph der Aufklärungszeit.
von Peter Steiner