Arbeitskreis - Zukunft
Ökobilanz 2005

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Gerne versammeln wir uns immer wieder, um das Wort Gottes zu hören und Tod und Auferstehung Jesu zu feiern. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen! Erst wenn das Evangelium in den Alltag hineinwirkt und dort mein Leben prägt, verkünde ich den Glauben an den Auferstandenen. Dies stellt uns vor die schwierige Frage, wie heute ein Christ sein Leben gestalten muss, um im Einklang mit unserem Glauben sein Leben zu gestalten. Dies gilt genauso für eine Pfarr-gemeinde, und darüber hinaus für die Erzdiözese. Deshalb hat der Diözesanrat der Katholiken die Pfarrgemeinden aufge-rufen, im Rahmen einer Ökobilanz ihren Lebensstil unter dem Blickwinkel von Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung mal genauer anzusehen.

Nach der Eröffnungsveranstaltung in unserem Pfarrsaal, haben Pfarrgemeinderat und Kirchen-verwaltung die Teilnahme unserer Gemeinde beschlossen, und wir vom AK Zukunft haben uns ans Werk gemacht.

Im Rahmend er Ökobilanz werde alle Aspekte des Pfarreilebens angesehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf drei Bereichen:

A Gebäude der Pfarrgemeinde
Die Gebäude einer Pfarrei (Kirche, Pfarrheim, Pfarrhaus, Kindergarten etc.) bieten durch ihren großen Ressourcenverbrauch (Heizenergie, Strom, Wasser) auch das größte Einsparpotential. In einer ersten Untersuchung soll der Verbrauch dokumentiert und bewertet werden. In einem weiteren Schritt sollen Maßnahmen zur Energieeinsparung eingeleitet werden.

B Umwelt im Pfarreialltag

Alle Faktoren, die das Umweltbewusstsein im Pfarreialltag berühren, sind unter diesem Abschnitt zusammengefasst. Dazu gehören der Umgang mit Außenflächen und Bepflanzungen genauso wie die Verwendung umweltfreundlichen Büromaterials oder Reinigungsmittel.

C Umwelt im Dialog der Pfarrei

Unter diesen Punkt fallen alle Aktivitäten, die zu einem bewussten, aktiven Umgang der Pfarreimitglieder mit der Umwelt aufrufen. Dazu zählen Schritte zum bewussten Verzicht auf das Auto genauso wie Bildungsveranstaltungen zum Thema Umwelt.

Im Bereich A haben wir uns der Jahreszeit entsprechend intensiver mit der Heizenergie befasst, wobei die beiden Kirchen wegen ihres ganz speziellen Heizbedarfs ausgeklammert bleiben. Als vergleichbare Kenngröße für ein Gebäude wird der spezifische Heizenergiebedarf  berechnet. Er wird in kWh pro m² (Wohn-)Fläche und Jahr angegeben und aus dem Jahresverbrauch an Gas bzw. Öl, dem sog. Heizwert des Brennstoffes und der Grundfläche des Gebäudes berechnet.

Die Vorlage des Diözesanrates sieht eine Einteilung in fünf Schulnoten vor:


Für unsere Gebäude ergibt sich:

 

 

KiTa, Pfarrsaal

Baumkirchner 26

Pfarrbüro etc.

Josephsburg 24

Pfarrheim

Clemens August 2

Gasverbrauch in m³

35000

16000

8000

Gesamtfläche in m²

1705

899

652

spez. Heizenergie in kWh/m²a

205

178

123

Bewertung

ungenügend

schlecht

befriedigend

Für das Gebäude in der Baumkirchnerstr. 26 besteht also Handlungsbedarf!

Zeitgleich zu unseren eigenen Überlegungen haben wir er-fahren, dass derzeit EU-weit ein sog. Energiepass für Gebäude eingeführt wird, der ebenfalls den Heizenergiebedarf pro m² ermittelt und bewertet (mit einer Energieeffizienzklasse A bis I, ähnlich der von Haushaltsgeräten). Die Erstellung eines solchen Energiepasses erfolgt durch bestellte Sachverständige und ist immer mit der genauen Analyse der Gebäudesubstanz sowie einer Energieberatung incl. Konkreter Verbesserungs-vorschläge verbunden. Daher haben wir uns entschlossen, einen solchen Energiepass für das Anwesen Baumkirchnerstr. 26 erstellen und uns von einem Fachmann beraten zu lassen.

Das Ergebnis der Bewertung war wenig überraschend: Energieeffizienzklasse G bzw. H für Neu- bzw. Altbau.  Umso erstaunlicher waren die Empfehlungen des Gutachters: Allein mit einer Dämmung der Decken zwischen beheizten Räumen und kaltem Speicher sollte sich der Wärmebedarf um ca. 20% senken lassen. Diese wollen wir im Rahmen der Renovierung des Pfarrsaals mit einbringen. Ein bereits ins Auge gefasster Austausch der Heizkörper ist laut Gutachten nicht erforderlich. Allein durch diese Erkenntnis haben sich die Kosten des Gutachtens schon mehr als Bezahlt gemacht!

Apropos Kosten: Eine solche Energieberatung  incl. Energiepass wird derzeit noch staatlich gefördert mit bis zu 50% Zuschuss: Für ein Ein-/Zweifamilienhaus reduzieren sich dadurch die brutto Kosten von 522€ auf netto 222€, bei einem Mehrfamilienhaus (bis 6 Wohneinheiten) von 696€ auf netto 376€. Da ein solcher Energiepass demnächst bei jedem Mieter- oder Eigentümerwechsel  vorgelegt werden muss, sollten eventuell auch Sie sich einen ausstellen lassen. Mit den vorgeschlagenen energetischen Verbesserungsmaßnahmen könnten Sie dann nicht nur Ihrem Geldbeutel etwas Gutes tun (durch Förderkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau und über die langfristigen Einsparungen bei den Heizkosten) sondern auch einen Beitrag leisten zur Bewahrung der Schöpfung.

Sollten Sie noch Fragen, oder generell Interesse an ökologischen und energetischen Fragen haben, dann kommen Sie doch zu einem unserer regelmäßigen Treffen: Jeden letzten Montag im Monat, 19:30 Uhr im Pfarrheim (Orff-Zimmer) oder gemäß Gottesdienstordnung.

Weiter zum Bericht Ökobilanz 2006